Jamsession in der Jugendkulturfabrik
"Jam", engl.: Marmelade, Konfitüre. Wenn der Verkehr wie zähflüssige Marmelade nicht mehr recht in die Gänge kommt, dann ist das ein "traffic jam" (Verkehrsstau). Auch wenn die Kugel wie unter Einfluss von klebriger Marmelade im Lauf stecken bleibt, dann nennt man das "jam" (Ladehemmungen). Und so süß und exzellent wie Marmelade sind die Klänge, die beim "jam" entstehen ("to ~" - improvisieren).[1] Aus dieser letzten Bedeutung entstand der Begriff Jamsession, der laut Wikipedia das "zwanglose Zusammenspiel von Jazz-, Blues-, Hip-Hop- oder Rock-Musikern, die nicht üblicherweise in einer Band zusammenspielen", bezeichnet. Alle paar Wochen ist in der Jugendkulturfabrik "Offene Bühne für Musiker aller Genres" und unter dem genannten Stichwort "Jamsession" versammeln sich hier Fuldas Newcomer. Am gestrigen Freitagabend war mal wieder ein solcher Termin und es fehlte durchaus nicht an spiellustigen Musikern.
Ich war anwesend, als bewundernder Zuhörer jedoch nur. Wie es auch ihr gutes Recht war und wie es nicht anders zu erwarten war, spielten nicht gerade nur die besten. Ganz ohne Zweifel bleibt allerdings zu erwähnen, dass gewiss die ein oder andere mehr oder weniger spontane Formation gut zu überzeugen wusste. Ein auffallend talentierter Sänger, ein leidenschaftlicher Saxophonist und nicht zuletzt ein durchweg überragender Gitarrist sind hier vornehmlich zu nennen. Ein netter Abend war es bestimmt, noch verschönert hätte ihn ein etwas zurückhaltenderer Tontechniker. Ich war etwas enttäuscht, dass es so früh ein Ende fand. Als man um 12 Uhr die Bühne abbaute, war allerdings tatsächlich schon der Großteil der anfangs Anwesenden verschwunden.