..., weil nach "weil" kommt ein Nebensatz.

In letzter Zeit stolpere ich in Gesprächen - zum Glück noch nicht in geschriebenen Texten - immer häufiger, um nicht zu sagen ständig, auf die Angewohnheit, nach der Konjunktion "weil" einen neuen Hauptsatz zu beginnen. Das äußert sich zwar einfach "nur" durch eine verdrehte Satzstellung. Diese Satzstellung ist aber ein zutiefst charakteristisches Merkmal der deutschen Sprache.

Der konkrete Fehler beruht darauf, dass das konjugierte Verb nach deutscher Grammatik ans Ende eines Nebensatzes gehört. Dem gegenüber steht die englische Sprache, wo die Satzstellung in Nebensätzen sich in keiner Form von der Satzstellung in Hauptsätzen unterscheidet: Subjekt, Prädikat, Objekt.

Diese englische Satzstellung hat sich jetzt auch im Deutschen breit gemacht und ich finde, es hört sich schrecklich an. Unzählige Menschen aller Bevölkerungsschichten machen es falsch - inklusive mir, wenn ich nicht absichtlich darauf achte.

Also bitte, meine lieben Leserinnen und Leser, wenn ihr gerade einen Gedanken frei habt, dann denkt daran, euch dieses unschöne Detail abzugewöhnen. Ist es nicht viel schöner zu sagen: "Ich mache meine Hausaufgaben nicht, weil ich Besseres zu tun habe" ... als dieses völlig verdrehte Etwas von Satz: "Ich mache meine Hausaufgaben nicht, weil ich habe Besseres zu tun."

Wer sich das nicht abgewöhnen kann, kann ja wenigstens in Zukunft statt "weil" die Konjunktion "denn" verwenden, denn nach "denn" folgt ein ganz normaler Hauptsatz.

28. Februar 2009 - Tags: Meinungen Sprachen