Für Anfänger, für Zwischendurch oder für die Gewinnung des Publikums
Ein Klavier ist ein ganz wunderbares Instrument. Zwei Hände spielen quasi ein ganzes Orchester nach. Der Stil kann von hämmernder Polyphonie der Barockzeit bis zur rauschenden Symphonie der Romantik variieren und kein anderes klassisches Instrument hat einen ähnlich großen Tonumfang.
Nicht ohne Grund kommen die ausdrucksstarken Klangeigenschaften von Klavieren in vielen Filmsoundtracks und in immer mehr Pop-Songs zum Einsatz.
Kein Wunder, dass so viele Menschen dieses Instrument spielen. Doch insbesondere wer spät mit dem Klavierspielen beginnt, wird häufig von allzu virtuosen Vorträgen etwa auf YouTube entmutigt. Chopins Etüden und Liszts Ungarische Rhapsodien haben schon so manchen Amateur am Klavier von seiner eigenen Unfähigkeit überzeugen können - oft zu Unrecht.
Die ständige Steigerung des Anspruchs kann für viele Hobby-Pianisten sehr Kräfte zehrend sein. Um schöne und beeindruckende Klaviermusik zu erzeugen, bedarf es allerdings oft gar nicht dieser enormen Virtuosität. Heutzutage werden immer mehr Klavierstücke komponiert, die zwar kompositorisch und technisch sehr weit hinter den Klassikern zurückstehen, ein unerfahrenes Publikum aber mindestens genauso sehr - wenn nicht noch mehr - zu beeindrucken vermögen. Diese Stücke sind in den meisten Fällen sehr leicht zu erlernen und machen dem Pianisten nicht zuletzt aus diesem Grund viel Freude beim Spielen.
Ganz zuvorderst bietet etwa Erik Saties Gymnopédie No. 1 [1] einen entspannten Einstieg. Beeindruckende Schlichtheit machen die Stücke vieler moderner asiatischer Komponisten zu Publikumsmagneten: zum Beispiel Stücke aus dem Final-Fantasy-Soundtrack (Theme of Tears [2], To Zanarkand [3]) oder Kompositionen des koreanischen Musikers Yiruma (z.B. River flows in you [4], Do You [5], When the love falls [6]).
Durch "Die Fabelhafte Welt der Amélie" und "Goodbye, Lenin!" wurden Stücke des französischen Multi-Instrumentalisten Yann Tiersen bekannt (z.B. La Valse d'Amélie [7], Comptine d'un autre été [8]), die sich ebenfalls gewöhnlich virtuoser anhören, als sie sind.
Dass solch simple Kompositionen viel Anklang bei der breiten Masse finden, zeigt meine Aufnahme eines Stückes aus dem "Keinohrhasen"-Soundtrack [9], die ich in kaum mehr als ein paar Stunden Übungszeit fehlerfrei im Kasten hatte: Obwohl meine Musikalität bei dieser Aufnahme sehr zu Wünschen übrig ließ, gab es beachtlich viel positive Resonanz!
Ganz besondere Aufmerksamkeit sollten insbesondere etwas fortgeschrittenere Pianisten den Stücken aus der Feder Jon Schmidts [10] und Frank Federsel [11] schenken. Diese Komponisten wurden besonders über YouTube und andere Online-Medien bekannt. Ihre Stücke versetzen tausende von Menschen in Staunen, ohne dass jemand die unfassbare Einfachheit dahinter begreifen würde. Man darf lediglich nicht vor der schieren Dauer der Stücke zurückschrecken - technisch ist das für jeden zu bewältigen, der seit wenigen Jahren Klavier spielt!
- youtube.com/watch?v=RBiPQKK1upk
- youtube.com/watch?v=U5r42ug5IkY
- youtube.com/watch?v=08RYp-uDpPo
- youtube.com/watch?v=rhN7SG-H-3k
- youtube.com/watch?v=p9vKjxwVcnc
- youtube.com/watch?v=H6kROr0DwWs
- youtube.com/watch?v=GWrxs2RDNRU
- youtube.com/watch?v=IyCRJmerW1Q
- tovotu.de/blog/335-...-Vancouver-am-Klavier
- youtube.com/watch?v=p9Bs99RIdMI
- youtube.com/watch?v=zfGr5iVnW3A