D1-Prepaid-Discounter und Handy für Extremsparer
Telekom Mobil, ehemals T-Mobile (seit 1. April 2010 gänzlich in den Hauptkonzern integriert), mag ja mit einem großartig ausgebauten Netz werben können, aber die Tariflandschaft im Prepaid-Bereich ist eine Frechheit: Genau wie vor zwei Jahren [1] verlangen sie immernoch 19 Cent pro SMS in fremde Netze für Bestandskunden (Xtra Card) und für Neukunden gibt es immerhin den Tarif Xtra Click mit Preisen zu 15 Cent pro SMS und Gesprächsminute in fremde Netze. Außerdem wird die Webseite auch immer hässlicher und unübersichtlicher.
Bis dato hielten mich nur meine Handynummer und das gute Netz bei diesem Anbieter. Vor wenigen Tagen, als ich mal wieder sehen musste, wie schnell mein Prepaid-Guthaben verschwunden war, ertrug ich es nicht mehr und vollzog kurzer Hand den Wechsel. Eine neue Handynummer nahm ich in Kauf und sparte dafür die 25 Euro Mitnahmegebühren. Die gute Netzanbindung musste ich dagegen nicht hergeben - denn ich wechselte zu Discotel, einem D1-basierten Anbieter [2].
Meine neue Handynummer beginnt mit 0151 und die Mobilbox-Nummer ist ungewöhnlich kompliziert. Außerdem kann ich meinen Kontostand nur noch online oder per (kostenloser) SMS an 77277 einsehen. Dafür kann meine Karte direkt per Lastschrift aufgeladen werden und in den ersten drei Monaten erhalte ich als Neukunde aufgrund einer aktuellen Aktion jeweils 15 Euro Guthaben umsonst.
Als günstigster Anbieter auf dem Prepaid-Markt (laut Stiftung Warentest) verlangt Discotel nur 7,5 Cent pro Minute und SMS. Dabei werden erst 8 Cent vom Guthaben abgebucht, um am Ende des Jahres den angesammelten 0,5-Cent-Überschuss entweder aufs Konto zu überweisen oder dem Guthaben hinzuzufügen.
Natürlich habe ich in der kurzen Zeit noch nicht viele Erfahrungen mit Discotel sammeln können, aber weil noch nichts Negatives vorgefallen ist, kann dieser Anbieter wohl nicht allzu schlecht sein.
Mein bisheriges Handy, ein Motorola C118, habe ich bei der Gelegenheit des Anbieterwechsels gleich in den Ruhestand geschickt bzw. zum Ersatzgerät degradiert. Meine alte Sim-Karte wird darin wohl ihre letzte Ruhestätte finden.
Als Zuhause für die Discotel-Karte dient ein neu erworbenes LG KP100 für knapp über 20 Euro. Trotz des äußerst geringen Preises, bekomme ich hier alles geboten, was ich von meinem Handy verlangen würde. Man bedenke, dass das bisherige Modell ein monochromes dreizeiliges Display hatte. Der Akku hielt in letzter Zeit kaum noch drei Tage im Standby und die Klingeltöne - monophon! - waren unerträglich, wogegen man den Vibrationsalarm kaum spürte. Das integrierte T9 hatte einen unzureichenden Wortschatz und man vermisste jegliche Notizen- und Kalenderfunktion. Außerdem war die Tonqualität bei Gesprächen ziemlich schlecht und auf eine Freisprechfunktion musste ich leider verzichten.
Das LG-Gerät schlägt seinen Vorgänger in all diesen Punkten. Es ist zusätzlich noch richtig leicht und so schlank, dass man es in der Tasche gar nicht spürt. In der Größe liegt aber auch das einzige Manko: Das Leichtgewicht liegt nicht mehr so gut in der Hand, wenn man nicht gerade winzige Hände hat. Dadurch ist die Bedienung merklich unangenehmer als beim Motorola C118.
Mit einem viel größeren Speicher, verpixeltem, aber kontrastreichem Farbdisplay, polyphonen Klingeltönen und sinnvollen Lautstärkeprofilen, einer Freisprecheinrichtung, einer Notizen- und Kalenderfunktion und einigen weiteren kleinen Details schlägt das LG KP100 das Motorola C118, das ich vor dreieinhalb Jahren für einen ähnlichen Preis kaufte, um Längen.
Ich bereue es nicht, mir wieder ein Ultrabillighandy zugelegt zu haben und Discotel finde ich auch super.
Es lebe der Discount, Geiz ist geil!