Damit der Nachbar nicht mehr so viele Pakete annehmen muss

Online-Shopping ist eine großartige Angelegenheit. Da kann man sich den Weg in den Laden sparen und häufig sogar noch zu unschlagbar günstigen Preisen einkaufen. Doch seien wir ehrlich: Wer hat sich nicht schon mal darüber geärgert, dass der Zusteller grundsätzlich immer dann zuhause klingelt, wenn man gerade nicht da ist? Kommt es nämlich so weit, darf man sich das Paket in einer Postfiliale abholen - bei UPS, TNT und DPD sogar nur in der Versandzentrale, die natürlich am anderen Ende der Stadt im Industriegebiet liegt, wo man nie vorbeikommt.
Als ich beispielsweise kürzlich eine Sendung verpasste, brachte DHL die nicht einmal in die nächste Postfiliale in 600 Metern Entfernung, sondern in eine Postfiliale in der Bonner Nordstadt - fast zwei Kilometer weit weg. Die konnte ich außerdem erst am nächsten Tag abholen - unnötige 24 Stunden Verzögerung, die das komfortable Online-Shopping in keinem guten Licht erstrahlen ließen.

Vor einiger Zeit las ich in einem Internet-Forum von einer Lösung dieses leidigen Problems: Packstationen. Nach den vier Kilometern Fußweg zur Postfiliale in der Nordstadt und zurück fiel mir wieder ein, was ich damals gelesen hatte, und beschloss meinem Leiden endgültig ein Ende zu setzen.
Informationen über diese wundersamen Packstationen gab es natürlich im Internet [1] - ja leider sogar nur im Internet, in der Postfiliale verwies man mich darauf, dass dieser Service überhaupt gänzlich ins Internet verlagert worden sei. Auf der schicken Webseite wurde ich also darüber informiert, was so eine Packstation überhaupt ist und was man damit macht.

Seit ein paar Jahren richtet DHL überall in Deutschland so genannte Packstationen ein. Registrierte Kunden können Sendungen an eine beliebige dieser Packstationen verschicken lassen, indem sie ihre persönliche "Postnummer" und die Nummer der Packstation als Adresse angeben. Weil auch DHL davon profitiert, dass sie so nicht mehr zu den Kunden nach Hause kommen muss, kann sich jeder völlig kostenfrei dafür anmelden - allerdings nur über das Internet und nur unter Angabe seines amtlich registrierten Wohnsitzes.
Hat man also einmal seine persönliche Postnummer erhalten, kann man in Online-Shops, die mit DHL oder der Deutschen Post versenden, als Versandadresse eine beliebige Packstation angeben. Sobald die Sendung dort eintrifft, wird man (wahlweise) per SMS und/oder Email darüber benachrichtigt und kann die Sendung jederzeit mit einer Kundenkarte und einer persönlichen PIN-Nummer abholen, bevor sie nach einer Woche an den Absender zurückgeschickt wird.

Wenn die Sendung eintrifft, muss man nun also nicht mehr an der Haustüre bereitstehen oder einen Tag warten, bevor man sie an einer womöglich weit entfernten Postfiliale abholen kann. Hört sich gut an, doch nicht jeder profitiert von diesem Service. Ich habe Glück, weil es in meinem Fall eine Packstation direkt neben dem Supermarkt gibt, in dem ich regelmäßig einkaufe. Ähnliches Glück könnten in Zukunft aber immer mehr Leute haben, denn DHL arbeitet intensiv daran, das Packstationen-Netz auszubauen.
UPS, TNT oder DPD bieten keinen vergleichbaren Service: Sendungen, die von diesen Zustellern ausgeliefert werden, können leider nicht an Packstationen adressiert werden. Die meisten großen Online-Shops bieten allerdings glücklicherweise den Versand via DHL oder Deutsche Post an.

  1. packstation.de
2. Oktober 2010 - Tags: Produkte Wissen