Nicht nur Deko: Neon Executive Leuchtglobus

So globalisiert unsere Welt sein mag - das geografische Wissen vieler Erdenbürger hat davon wenig mitbekommen. Vor kurzer Zeit brachte mich ein neuer Trend dazu, die knapp 200 von Sporcle anerkannten Länder (sowie deren Flaggen und Hauptstädte) zu memorieren. Weitere Quizspiele konfrontierten mich mit meiner spärlichen geografischen Bildung, die schon an so simplen Dingen wie einer Aufzählung aller Nachbarländer von Afghanistan oder der Türkei scheiterten.

Einige Grübeleien später kam ich zu dem Schluss, dass ich eine einfache Möglichkeit benötigte, mir bei Bedarf jederzeit einen geografischen Überblick zu verschaffen und so meiner mangelnden Orientierung mittelfristig Einhalt zu gebieten. Ich wog meine Optionen ab: Ein Weltatlas barg die Gefahr, ich würde ihn im Zweifel nicht anrühren, weil mir das Nachschlagen zu langwierig und mühsam erscheinen könnte. Außerdem würde er viel zu schnell unter einem Stapel Hefte und Bücher in Vergessenheit geraten. Eine große Weltkarte für die Wand oder die Schreibtischunterlage vermochte diese Nachteile zwar elegant zu vermeiden. Ich war jedoch von der Tatsache abgeschreckt, dass eine Projektion der kugelähnlichen Erdoberfläche auf die Ebene immer mit eklatanten Verzerrungen einhergehen musste.

Und so stand schnell fest, dass ein Globus die einzig sinnvolle Lösung darstellte. Anfangs abgeschreckt von dem herstellungsbedingten Wulst entlang des Äquators tendierte ich zur Anschaffung eines handkaschierten Modells. Bei diesem Herstellungsverfahren, das anscheinend nur noch von den traditionsreichen Unternehmen Räthgloben und Columbus angewandt wird, wird das Kartenmaterial in mühsamer Handarbeit segmentweise auf die Acryll- oder Glaskugel geklebt. Bald musste ich aber feststellen, dass so hergestellte Globen mehr oder weniger störende Unregelmäßigkeiten entlang der Meridiane aufwiesen - und das bei einem deutlich höheren Preis.

Gleichzeitig behauptete Räthgloben, neuartige maschinelle Steckverfahren hätten "die Qualität der Kugel und die Darstellung in Äquatornähe deutlich verbessert".[1] Die Zusammenarbeit mit National Geographic[2] versprach außerdem ein erstklassiges Kartenmaterial, sodass ich mich schließlich trotz der verlockenden Doppelbild-Kartografie der Konkurrenz für einen Neon Executive von Räthgloben (genau genommen herausgegeben und hergestellt von der italienischen Muttergesellschaft Tecnodidattica) entschied.

Nun schmückt das schöne Stück schon seit über zwei Monaten mein Klavier[3] und meine anfänglichen Schwierigkeiten, mich für einen Globus zu entscheiden, motivierten mich, meine Eindrücke in einem Artikel zu veröffentlichen. Obwohl die Anschaffung eines Globus schnell eine teure Angelegenheit sein kann, fand ich im Internet nämlich leider kaum Erfahrungsberichte. Es schien mir vor allem an herstellerunabhängigem Fotomaterial zu mangeln.

Wie oben bereits erwähnt wird der Neon Executive maschinell gefertigt, macht dabei aber einen sehr hochwertigen Eindruck und reduziert die bei diesem Herstellungsverfahren üblichen Verzerrungen in Äquatornähe auf ein erträgliches Maß. Besonders hervorzuheben ist der Standfuß, dem es nicht nur gelingt, dem klassischen Prestige eines Globus ein modernes Ansehen zu verleihen. Er besticht zusätzlich durch eine integrierte Kabelführung: Dass das Kabel für die integrierte Beleuchtung nicht direkt vom Südpol abgeht, stellt eine subtile Aufwertung der Optik dar, die man oft nur bei sehr teuren Modellen findet.

Die ungewöhnlich ansprechende Gestaltung des Kartenmaterials steht hinter seiner Qualität in nichts zurück. Zwar schleichen sich hier und da kleine Tippfehler ein, aber die wichtigsten Informationen sind sehr gut lesbar und (meiner bescheidenen Urteilsfähigkeit nach) fachlich korrekt untergebracht worden. Kurzum: Ich würde mich wieder für dieses Modell entscheiden.

  1. raethgloben.de/FAQ-...serklaerung:_:14.html
  2. ng.atmosphereglobes.com
  3. tovotu.de/blog/507-...maha-Clavinova-CLP440
26. Dezember 2013 - Tags: Produkte