Mehr Platz in der Vertikalen Reloaded

Es sind bereits fünfeinhalb Jahre verstrichen, seit ich im März 2012 einen Artikel platzsparenden Add-Ons und Einstellungen für GNOME und Firefox widmete. Wie das immer bei Computer-Themen ist, hat sich in der Zwischenzeit viel geändert. Die im Artikel enthaltenen Anleitungen funktionieren mit aktuellen Versionen von GNOME und Firefox nicht mehr. So kommt es, dass mein vertikal platzsparendes Layout heute etwas anders aussieht:

Statt 120 Pixel spare ich nur noch ca. 85 Pixel ein. Dafür behalte ich die Titelleiste meiner Fenster und die damit verbundene Maussteuerung. Die Tableiste im Firefox bleibt mit nur einem Tab sichtbar und nimmt auch bei mehreren geöffneten Tabs wenig Platz ein. Hier nun in aller Kürze, wie man zu diesem Ergebnis kommt.

In einem Kommentar zu meinem 2012er Artikel wies ich im Dezember 2015 darauf hin, dass GNOME ab Version 3.16 Metacity-Themes nicht mehr in der Form unterstützt, wie es für die im Artikel beschriebene Vorgehensweise nötig wäre. Stattdessen gibt es die Möglichkeit, die Größe der Titelleiste durch das Erstellen einer ~/.config/gtk-3.0/gtk.css zu beeinflussen:

.maximized headerbar * {
    min-height: 8px;
}
 
.maximized headerbar {
    min-height: 8px;
    padding-left: 2px;
    padding-right: 2px;
    margin: 0px;
    padding: 0px;
}

Dazu kommt, dass Firefox ab Version 57 (November 2017) keine Add-Ons im klassischen XUL-Format mehr unterstützen wird (was ich schon allein aus Sicherheitsgründen für einen sinnvollen Schritt halte). Das neue WebExtensions-Format lässt allerdings keine größeren Eingriffe ins Erscheinungsbild des Browsers zu, sodass die von mir 2012 noch empfohlene Erweiterung Tab Mix Plus und ähnliche Erweiterungen wie Hide Tab Bar With One Tab bald nicht mehr werden leisten können, wofür ich sie damals empfahl. Eine Verkleinerung der Tabs in der Vertikalen ist aber weiterhin durch das Erstellen der Datei ~/.mozilla/firefox/<profil-dir>/chrome/userChrome.css mit dem folgenden Inhalt möglich:

@namespace url("http://www.mozilla.org/keymaster/gatekeeper/there.is.only.xul");
 
#TabsToolbar {
    margin: -6px 0 !important;
}
 
#tabbrowser-tabs,
#tabbrowser-tabs > .tabbrowser-arrowscrollbox,
.tabbrowser-tabs[positionpinnedtabs] > .tabbrowser-tab[pinned] {
    min-height: 0 !important;
}
 
.tabs-newtab-button .toolbarbutton-icon {
    width: 23px !important;
    margin: 2px !important;
}
 
#TabsToolbar .tabbrowser-tab {
  font-size: 12px;
  z-index: 0 !important;
}
 
.close-icon > .button-icon,
.close-icon > .button-box > .button-icon,
.close-icon > .toolbarbutton-icon {
    width: 14px !important;
    height: 14px !important;
}
 
#TabsToolbar .tabbrowser-tab .tab-icon-image {
    height: 12px !important;
    width: 12px !important;
}
 
#TabsToolbar .tabbrowser-tab[selected] {
    background: rgba(255,255,255,0.6) !important;
}
 
.tab-background-start,
.tab-background-end {
    visibility: hidden !important;
    box-shadow: none !important;
}
 
.tab-background,
.tab-background-middle,
.tabbrowser-tab:after, .tabbrowser-tab:before,
.tabbrowser-tab:after {
    box-shadow: none !important;
    background: none !important;
}
 
#urlbar, .searchbar-textbox {
    margin: 0 !important;
}

Zusätzlich können weitere Bestandteile des Standardlayouts ab Firefox-Version 57 im Menü unter "Anpassen..." und dort "Dichte" auf eine kompakte Darstellung umgestellt werden.

Immerhin die Funktionalität der damals empfohlenen GNOME-Erweiterung Hide Top Bar, die inzwischen von mir betreut wird, bleibt weiter erhalten.

17. August 2017