tovotu

12. November 2007
Das Paradies für sadistische Lehrer

Die Welt befindet sich im Wandel. Bald soll deutschlandweit der Bundestrojaner eingeführt werden und schon jetzt hat der Bundestag ein neues Gesetz eingeführt, nachdem die Provider elektronischer Dienstleistungen (z.B. Internetprovider) ein halbes Jahr lang nach belieben unsere persönlichen Daten auf ihren Servern rumfliegen lassen dürfen.

Mit der neuesten Aktion von Lehrer-Online namens lo-net² dürfen jetzt auch unsere Lehrer ihre Willkür mithilfe der neuen Medien ausüben. Unsere überaus engagierte Englisch-Lehrerin hat das Angebot natürlich sofort wahrgenommen und jedem von uns einen Account dort aufgedrückt - selbstverständlich ohne vorher unsere Einwilligung einzuholen, diesen Menschen unseren vollen Namen mitzuteilen.

Über diese neue Plattform können sich die Schüler einer Klasse untereinander im Forum und im Chat unterhalten. Diese Gedankenaustausche darf der Lehrer natürlich nach belieben mitverfolgen und sich seine eigenen Gedanken machen. Außerdem bietet sich jetzt endlich die ultimative Möglichkeit für jeden Lehrer, seinen Schüler zu den unmöglichsten Tageszeiten neue Hausaufgaben aufzudrücken. Ich fand es ja schon damals schlimm, als die ersten Lehrer E-Mail-Listen ihrer Schüler erhoben. An dieser Stelle jedenfalls vielen Dank an die kreativen Erfinder und natürlich an meine Englischlehrerin, die bei der Sache unbedingt gleich mitmachen musste.

Nichts für ungut, aber der weitreichende Vorteil dieser Plattform ist mir entgangen. Glücklicherweise scheint dieses Netzwerk noch nichts von meiner E-Mail-Adresse erfahren zu haben. So bliebe mir noch die Möglichkeit mich einfach nie in diese Plattform einzuloggen und sie auf diese Weise zu korrumpieren. Wie nur würde so die Reaktion meiner Englisch-Lehrerin darauf ausfallen?

Kommentare

Neue Kommentare zu diesem Artikel bitte per Mail an kommentare-239(at)tovotu.de!