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22. September 2010
Erste kulturelle Erlebnisse in Bonn: Teil 1 - Das Frankenbad

Da ich nun schon seit über einer Woche in Bonn wohnhaft bin, kühlen die organisatorischen Notwendigkeiten gerade glücklicherweise ein wenig ab. Die entscheidenden Einrichtungsgegenstände haben ihren Platz in meinem guten Dutzend Quadratmetern eingenommen, für das kommende Wintersemester bin ich als Student an der Universität eingeschrieben, die nächsten Supermärkte, Banken, Briefkästen und Postfilialen sind mir bekannt und auch das lokale Bürgeramt kennt meinen neuen Hauptwohnsitz schon seit einigen Tagen.

Zur Begrüßung als neuer Einwohner der Bundesstadt Bonn spendierte mir das Bürgeramt ein großzügiges Bündel Gutscheine für viele kulturelle Einrichtungen in und um Bonn. Im nächsten Jahr darf ich damit je eine Veranstaltung in den allermeisten Theatern und sonstigen Veranstaltungsräumen besuchen: Jazz- und Klassikkonzerte, Theateraufführungen, Kabarett- und Comedyabende. Dazu kommen einmalige freie Eintritte in die Museen Bonns - von der Kunsthalle über das Beethovenhaus bis zum Stadtmuseum. Auch Stadtführungen, Fahrten auf einigen Rheinfähren und andere ausgewählte Attraktionen sind enthalten.

Noch am Tage meiner Meldung fand ich Verwendung für den ersten Gutschein, als ich dem Frankenbad einen Besuch abstattete. Dieses städtische Schwimmbad nahe der Innenstadt hätte mich ohne den Gutschein 3 Euro Eintritt gekostet - Studententarife gibt es nicht.
Leider stellte sich dieses Schwimmbad als Enttäuschung heraus. Die gesamte Anlage machte einen heruntergekommenen und bisweilen dreckigen Eindruck: Vielen Umkleidekabinen fehlte eine Tür, in den meisten Teilen des Schwimmbads - eingeschlossen die Umkleidekabinen, Duschen und selbst die Schwimmhalle - herrschte eine düstere, unangenehme Atmosphäre, bedingt durch schlechte Beleuchtung und unvorteilhafte, bisweilen heruntergekommene, Inneneinrichtung.
Hier regelmäßig meine Bahnen zu ziehen, hätte ich mir aber auch aus anderen Gründen nicht vorstellen können: Das Wasser im Schwimmerbecken war sehr unruhig und die sonst üblichen Orientierungshilfen in Form von Fähnchenleinen an den Enden der Bahnen fehlten komplett. Außerdem war die extrem hohe Decke nicht gerade zur Orientierung beim Rückenschwimmen geeignet.

Da ich den Schwimmsport dennoch weiterhin betreiben wollte, informierte ich mich über alternative Einrichtungen in Bonn. Dabei stieß ich natürlich unvermeidlich auf den traditionsreichen, erfolgreichen und wirklich riesigen Schwimmclub SSF, Schwimm- und Sportfreunde Bonn. Dieser Verein hat praktisch einen ganzen "Sportpark" im Norden Bonns für sich. Vereinsmitglieder dürfen das dortige Hallenbad kostenfrei benutzen. Und es handelt sich wirklich um ein vorzügliches Schwimmbad, das einen außerordentlich gepflegten Eindruck macht (es herrscht Badekappenpflicht) und mit unglaublichen acht 50-Meter-Bahnen aufwartet. Sobald ich im Oktober meinen Studentenausweis in Händen halte und also kostenlos den Bus werde nehmen könnne, habe ich vor, dem Verein zum günstigen Studententarif beizutreten.

Was mir die übrigen Gutscheine für Erfahrungen in den kulturellen Einrichtungen Bonns bescheren, werdet ihr auch in Zukunft in dieser Serie erfahren.

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