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20. August 2010
Interrail-Trip durch Westeuropa: Schweiz, Frankreich, Spanien und Portugal in 16 Tagen

Die vergangenen zwei Wochen, seit dem vierten August, bereiste ich in Begleitung eines Freundes Westeuropa: Mit einem 15 Tage gültigen InterRail Global Pass ausgestattet steuerten wir 13 Städte in vier verschiedenen Ländern an. Die Nächte verbrachten wir in 10 verschiedenen Unterkünften und 2 Nachtzügen, davon einmal im Liegewagen und einmal auf einem herkömmlichen Sitzplatz.
Wir hielten uns in den Städten also durchschnittlich weniger als 1,2 Tage auf und fuhren fast jeden Tag mindestens mit einem Zug. Die Gesamtkosten (Zugfahrten, Unterkünfte, Verpflegung, Bus/Tram/Metro, Museen, ...) beliefen sich auf rund 1000 Euro pro Person.

Unsere Reise begann am Morgen des vierten August. Wir nahmen eine Verbindung nach Basel, wo wir - kurz nach Mittag angekommen - unsere Plätze in einem 8-Bett-Zimmer des YMCA Hostels bezogen. Ohne Zögern machten wir uns daraufhin zu Fuß an die Erkundung der Stadt. Die wichtigen Sehenswürdigkeiten inklusive Universität waren schnell besichtigt und sogar im Rhein hatten wir geschwommen, als wir abends - die schöne Rheinpromenade war hell erleuchtet und von Menschen reichlich belebt - den kurzfristigen Entschluss fassten, diese Stadt schon am nächsten Morgen hinter uns zu lassen. So wollten wir auf unserer Reise zu unserm nächsten Ziel Genf einen außerplanmäßigen Aufenthalt in der Bundesstadt Bern einschieben.

Das setzten wir auch in die Tat um und der Besuch der in jener fast künstlerisch geschwungenen Aareschlaufe Rheinkurve gebetteten Stadt stellte sich als großartige Idee heraus. Aber obwohl wir hier sogar dem Kunstmuseum einen Besuch abstatteten, war erst früher Nachmittag, als wir die Besichtigung für abgeschlossen erklärten und Bern den Rücken kehrten. Weil der Tag noch jung war und das gebuchte Vier-Bett-Zimmer im "City Hostel" in Genf auch noch bis abends warten konnte, schoben wir spontan einen mehrstündigen Aufenthalt in Lausanne ein. Extrem starker Niederschlag versauerte uns diese Idee jedoch und wir hatten zwar viel von der am Hang gelegenen Stadt gesehen, als wir am späten Nachmittag die letzte Etappe nach Genf nahmen. Sicher war jedoch, dass Lausanne bei Sonnenschein eine weitaus bessere Figur gemacht hätte.

Nach der Nacht in Genf wurde das Wetter wieder deutlich besser. Im Schein der Morgensonne frühstückten wir am See, um uns danach im Bahnhof um die Reservierungen unserer nächsten Züge zu kümmern. Aus verschiedenen Gründen zog sich letzteres aber bis mittags hin und verlangte sogar die Neuordnung all unserer Pläne für die nächsten 5 Tage. So blieben uns für die Erkundung der wunderschönen Stadt am Genfer See nur noch wenige Stunden, bevor wir am späten Nachmittag über Lyon nach Marseille weiterreisten.

Die französische Stadt Marseille stellte einen schmerzlichen Kontrast zur romantischen und vor allem gepflegten Stadt Genf dar. Als Brennpunkt zwischen politischer Rechten und unzähligen Migranten, hielten sich auf den verschmutzten und vermüllten Straßen Marseilles unangenehm viele zwielichte Gestalten auf. Da wir hier keine Unterkunft vorgebucht hatten, aber zwei Nächte würden verbringen müssen, hielten wir uns einige Zeit mit der Suche nach einem Hotel auf: Aufgrund eines Fußballspiels waren alle Hostels und auch die allermeisten günstigen Hotels ausgebucht.

Ein nicht völlig unangenehmer, aber doch leicht bitterlicher Nachgeschmack blieb, als wir am Morgen des achten August über Narbonne, Perpignan und Port-Bou nach Barcelona fuhren. Bis zum Nachmittag des nächsten Tages hatte Barcelona bewiesen, dass die Schwächen Marseilles für die Hauptstadt Kataloniens kein Problem darstellten. Ganz im Gegenteil präsentierte sich Barcelona als künstlerisch, modern, traditionell, großstädtisch und dynamisch zugleich. Nur die große Masse an Touristen ließ ein wenig die Atmosphäre verloren gehen.

Nach nur einer Nacht im "Sant Jordi" Hostel verließen wir Barcelona also wieder mit einem vorbildlich schnellen und komfortablen Zug nach Sevilla. Obwohl wir dort erst abends ankamen, empfing uns eine trockene Hitze von unglaublichen 40 Grad Celsius. Der Abend wurde noch für einen Rundgang durch die Stadt genutzt. Nach einer Nacht im 8-Bett-Zimmer des "Samay" Hostels fanden wir aber erst richtig Ruhe und Zeit, diese typisch spanisch-andalusische Stadt, deren Stil bisweilen an die Atmosphäre Mittelamerikas erinnert, gründlich zu besichtigen.

Den Verlauf der zweiten Hälfte unserer Tour beschreibe ich in einem weiteren Artikel.

Kommentare

Administrator 14. November 2011

Sehr richtig, ich danke für den Hinweis.

Valérie 14. November 2011

Bern liegt an der Aare und nicht am Rhein 😉
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