tovotu

23. September 2011
Interrail-Trip durch Osteuropa: Acht Länder in 19 Tagen

Mein Interrail-Trip durch Westeuropa war schon im August ein Jahr alt [1]. Anfang September wurde es also langsam Zeit für eine neue Reise. Schon im Namen des damaligen Artikels war angelegt, wo es diesmal hingehen sollte: An die Stelle der westeuropäischen Reiseziele sollten jetzt die momentan noch weitaus weniger beliebten Urlaubsziele am anderen, östlichen Ende Europas treten. Dass sich eine solche Reise in vielen Punkten von der vergangenen unterscheiden würde, wurde schon alleine daran deutlich, dass ein Land wie Frankreich eine größere Fläche einnimmt als beispielsweise Tschechien, Polen, die Slowakei und Ungarn zusammen. Außerdem sind die osteuropäischen Zugverbindungen nicht gerade für besondere Verlässlichkeit und Geschwindigkeit bekannt. Wie auch immer: Den Vergleich mit der damaligen Reise soll der interessierte Leser selber ziehen. Ich werde in diesem Artikel die statistischen Rahmendaten darlegen und in einem weiteren Artikel prosaisch die Inhalte, das heißt die eigentlichen Erlebnisse, Eindrücke und Erfahrungen der Reise zusammenfassen.

Ich reiste in Begleitung eines Freundes unter Verwendung eines InterRail Global Passes, der uns innerhalb eines Zeitraums von 22 Tagen an 10 von uns festgelegten Tagen die Benutzung des europäischen Zugnetzes ermöglichte (für Details zum InterRail-Pass siehe [2]). Unsere Reiseroute, die wir für uns bereits vor Antritt der Reise festgelegt hatten, verlief über Prag, Krakau, Bratislava, Budapest, Sighișoara (Schäßburg), Brașov (Kronstadt), Bukarest, Sofia, Istanbul, Ankara, Izmir und Stuttgart und beinhaltete damit 12 verschiedene Städte in 8 Ländern (Tschechien, Polen, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Türkei, Deutschland), in denen wir mit 7 verschiedenen Währungen (Kronen, Zloty, Euro, Forint, Leu, Lew, Lira) und 7 Sprachen (4 slawische, 1 romanische, 1 uralische, 1 altaische Sprache) zurechtkommen mussten. In Bulgarien waren sogar sämtliche Hinweis- und Straßenschilder in der uns unbekannten kyrillischer Schrift bedruckt.

Von den rund 7000 Kilometern der Reiseroute legten wir fast 5000 Kilometer mit dem Zug zurück (knapp 2000 mit dem Flugzeug von Izmir nach Stuttgart) und verbrachten somit fast 90 Stunden in Zügen, knapp 75 davon in Nachtzügen. Damit ergibt sich eine durchschnittliche Reisegeschwindigkeit der osteuropäischen Züge von gut 50 Kilometern pro Stunde.
Züge in Rumänien und der Türkei konnten nur im Inland selbst reserviert werden, was dazu führte, dass im Nachtzug von Bukarest nach Sofia, der übrigens den weiten Weg aus Moskau kam, kein Bett mehr für uns frei war, sodass wir im Großraumwaggon schlafen mussten. Solche Probleme gab es in der Türkei dagegen nicht, wo wir die modernsten, größten und schnellsten Züge unseres Trips zu sehen bekamen.

10 Nächte verbrachten wir in günstigen Hotels und Hostels und 7 Nächte in Nachtzügen, sodass wir jede Nacht mit durchschnittlich 3 anderen, fremden Personen im Zimmer verbrachten. Bei 5 der 7 Unterkünfte, namentlich bei den Hostels und Hotels in Rumänien und der Türkei, war Frühstück im Übernachtungspreis, der stets zwischen 10 und 18 Euro lag, inbegriffen.

Die Kosten für die Reise beliefen sich am Ende auf fast 900 Euro, von denen wir gut 230 Euro in Unterkünfte (inkl. Nachtzüge) und 430 Euro in Transportkosten (Bahn, Bus, Flugzeug) investierten. Der Rest verteilte sich auf Verpflegung, Eintrittsgelder, Nutzung von Nahverkehrsmitteln und ähnliche Kosten, sodass wir also neben den Fahrtkosten mit durchschnittlich gut 12 Euro pro Tag und 13 Euro pro Nacht auskamen.

Der wesentlich anspruchsvollere, prosaische, d.h. schildernde Teil dieses Reiseberichts wurde in einem weiteren Artikel veröffentlicht.

  1. tovotu.de/blog/456-...-Portugal-in-16-Tagen
  2. tovotu.de/blog/458-...-sonstige-Fallstricke

Kommentare

Moritz 23. September 2011

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