4. Februar 2009
Microsoft hat wieder ein Fettnäpfchen gefunden
Ein erneuter Versuch Microsofts, sich etwas bei ihrem Konkurrenten Apple abzuschauen, ging mal wieder absolut daneben: Als Gegenstück zu Apples GarageBand haben die Programmierer aus Redmond jetzt eine Software namens Songsmith herausgebracht. Ist man ein einsamer Sänger, der keine Band findet, so singt man einfach dem Computer seine Vocals vor und bekommt vom Songsmith (engl. "Liederschmied") eine vollautomatisch generierte Begleitung präsentiert. Songproduktion alleine in Minuten und mit Software für ein paar Dollar. Klingt ja ganz verlockend.
Wenn man bei YouTube das Suchwort "Songsmith" eingibt, könnte man aufgrund der unzähligen Funde den Eindruck gewinnen, die Software habe auch schon unzählige vielversprechende Titel hervorgebracht. Der Schein trügt allerdings: Bei den YouTube-Videos handelt es sich um Versuche, den Songsmith auf die Vocals bekannter Lieder der Pop-Musikgeschichte loszulassen. Dabei kommen ganz grausige Mischungen heraus, sodass man unweigerlich den Eindruck gewinnt, dass der Songsmith so ganz und gar niemanden "rocken" könnte.[1]
Der Songsmith bricht sogar Metallicas Enter Sandman auf das Niveau einer Bohlen-Produktion herunter.[2] Und neben hunderten anderen befindet sich unter den Beispielen auch der Hit "Wonderwall" von Oasis - natürlich bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt.[3]
Das Fazit ist wie so häufig: Microsoft hat mal wieder kopiert und das schlecht. Wenn der Songsmith sogar die absoluten Hits der Musikgeschichte grausig verkennt - was für unanständige Dinge wird er da wohl mit dem Talent eines Hobby-Sängers treiben?