5. März 2009
Ferngesteuerte Cyborg-Riesenkäfer
In den Tropen gibt es die krassesten Tierarten. 30 cm lange Schnecken, Vögel in allen Farben und Formen, Frösche in den ungesündesten Farben und natürlich die kuriosesten Insektenarten. Darunter finden sich unter anderem auch die Käfer der Arten Eudicella gralli (engl. Flower Beetle) und Megasoma elephas (dt. Elefantenkäfer), die bis zu über 12 cm groß werden. Dabei können diese kleinen Monster sogar fliegen!
Ein Forscherteam an der University of California in Berkeley hat solche Riesenkäfer verschiedener Arten unter ihre Kontrolle gebracht [1]: Sie pflanzten den Tierchen Elektroden im Nervensystem und an den Muskelfasern ein, die bei den großen Käferarten sogar über eine Antenne komplett kabellos ferngesteuert werden können.
Elektrische Impulse über diese Elektroden veranlassen den Brummer zum zielgenauen Richtungswechsel und zu allem Anderen, das man von einem ferngesteuerten Flieger eben so erwarten würde - nur dass dieser Flieger hier tatsächlich lebt!
Die unglaublichen Forschungsergebnisse kann man sich in einem Video auf der englischen Webseite von Technology Review angucken [2]. Bei diesem Anblick springt natürlich sofort ein Konflikt ins Auge: Was wäre, wenn wir auch komplexere Lebewesen - Hunde, Pferde oder sogar Menschen - per Elektroden unter unsere Kontrolle bringen könnten? Und ab welchem Zeitpunkt sollten wir anfangen, uns darüber ernsthafte Gedanken zu machen? Ich vermute, dieser Zeitpunkt ist nicht mehr allzu fern!
Natürlich hat sich längst die American Army auf das kalifornische Forscherteam gestürzt und ihr Interesse bekundet [3]. Für richtig gefährliche Kampfroboter sind die Käfer wohl noch etwas klein und zu wenig ausgereift. Aber wenn man so ein Ding mit einer kleinen Kamera ausstatten würde, könnte man sie sicherlich schon bald als Aufklärungsdrohne oder als Gerät zur Erkundung von Orten wie kleinen Höhlen, die sonst nur äußerst schwer zu erreichen wären, einsetzen.