24. November 2007
Von Subnotebooks und Super-Handhelds
Immer häufiger wird versucht, alles Können eines kompletten Desktop-Rechners auf Taschenbuchformat zusammengefasst an den Mann zu bringen. Die neuen drahtlosen Technologien ermöglichen auch Internetzugang immer und von überall. Der gute alte BlackBerry war hier einer der ersten: Unzählige arbeitswütige Manager und Entrepreneurs legten sich das tragbare Büro zu. Zwischendurch merkten auch die Laptop-Hersteller, dass ihre Geräte eigentlich gar nicht so mobil sind, wie sie prinzipiell sein könnten. Die Kategorie der Subnotebooks wurde erschlossen. Diese Produkte haben bis heute überlebt. Beispielhaft sind das Flybook, der EeePC oder Lenovos S30.
Jetzt kam man offensichtlich auf die Idee, doch wieder am BlackBerry-Prinzip weiterzuarbeiten - diesmal allerdings die breite Masse anzusprechen (statt bloß ein paar Geschäftsmänner). Dabei herausgekommen sind Apples iPhone und - noch aktueller - Bug Labs' BUGbase, das erstmals komplett auf einer offenen Softwareumgebung und hardwaretechnisch auf wechselbaren Modulen (Kamera, Zusätzliches Display, GPS, Bewegungssensor, ...) basiert.
All diese Geräte lösen vor allem eins aus: Bewunderung. Der ein oder andere Technophile bekommt beim Anblick eines iPhones glänzende Augen und blättert seine gesamten Ersparnisse dafür hin. Doch bei der Mehrheit der Bevölkerung bleibt es wohl bei dieser Bewunderung, nicht nur angesichts der oft stattlichen Preise. Ich selbst bin der festen Überzeugung, dass ich mir vor Beginn meines Studiums einmal einen Laptop anschaffen werde. Doch nach dem heutigen Stand der Technik wird es sich dabei nicht um ein Gerät mit weniger als 13 Zoll Bildschirmdiagonale handeln.
Und damit kommen wir auch schon zum entscheidenden Punkt. Wer braucht eigentlich so einen Alleskönner, dessen Nutzen dermaßen durch seine Größe eingeschränkt ist? Heute kann ein iPhone ganz zweifellos noch keinen Laptop ablösen. Beides anzuschaffen kommt jedoch für kaum jemanden in Frage. Die Subnotebooks haben diesbezüglich ein noch größeres Handycap. Man bezahlt für weniger Leistung auf weniger Raum mehr Geld. Die Geräte haben Anspruch auf Laptop-Funktionalität, können aber mit Auflösungen unter 1000 Pixeln in der Breite keine Webseite in herkömmlicher Darstellungsform anzeigen. Da neigt man doch eher zu einem iPhone, das auf diesen Anspruch verzichtet und sich nach Möglichkeit auf die Handheld-Darstellungsform von Webseiten beschränkt.
Es ist zu erwarten, dass sich immer mehr Hersteller mit dieser Tatsache konfrontiert erkennen und die Display-Auflösungen ihrer Subnotebooks dank neuer Technologien wie OLED erhöhen werden. Für Handheld-Geräte à la iPhone wird sich dagegen wohl eher das Internet anpassen. In der Tat sind Experimente wie das Flybook am Aussterben - die Idee kam einfach zu früh und konnte mit den technischen Mitteln noch nicht erfolgreich umgesetzt werden. Von einem Aussterben im Allgemeinen kann hier aber keine Rede sein. Subnotebooks und gerade Super-Handhelds fangen jetzt gerade erst an, groß zu werden. Man kann gespannt sein, mit was die Industrie da noch alles aufwartet!