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2. März 2007
Lesung im Stadtschloss mit W. Büscher

Wolfgang Büscher, Schriftsteller mehr oder weniger erfolgreicher Reiseliteratur, war am 2. März auf Besuch hier in Fulda. Im Fürstensaal des Stadtschlosses las er abends ab 20 Uhr aus seinem neuesten Buch "Berlin, Moskau - eine Reise zu Fuß" vor. Auf Empfehlung unseres Deutschlehrers habe ich mir diese Sache mal näher angesehen.

Der Abend fing an mit einer Rede des ehemaligen Oberbürgermeisters (sehr engagiert in der Organisation der Literaturabende) und hörte mit einer solchen auch wieder auf. Die Reden hätte er sich im Grunde auch sparen können - war ihr Inhalt schließlich großenteils formell und die Zuschauer vermutlich eher an dem Schriftsteller und seinem Werk selbst als an der Meinung eines anderen interessiert.

Zwischendurch fand dann eben jene Lesung einiger prägnanter Stellen aus dem Werk durch den Autor höchstpersönlich statt. Er war ein guter Vorleser und ich konnte mich doch recht gut in seine Gedankenwelt hineinversetzen. Wie zu erwarten war diese Lesung jedoch trotzdem für zwei 16jährige ein wenig anstrengend, sodass wir uns sehr zusammennehmen mussten und am Ende erleichtert ausatmeten als es vorbei war.

Zur Lektüre ist zu sagen, dass sie viel Witz, viel Herz und aber auch einige Langatmigkeit verbindet. Ich würde die Texte nicht gerade als Meilensteine in der Literatur bezeichnen, denke jedoch, dass das Thema durchaus interessant ist und auch häufig so rübergebracht wird.

Abschließend lässt sich der Abend beim besten Willen nicht als rundum gelungen bezeichnen. Es mag sein, dass das Buch ein gutes ist. Aber in einem großen Saal unter unzähligen Rentnern über eine Stunde die Klappe zu halten ist erwartungsgemäß schwer für einen 16jährigen. Ähnlich anstrengend ist es, während dieser Zeit seine ganze Aufmerksamkeit auf eine Person in Front und vor allem deren Gelesenes zu konzentrieren.

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